Ein wichtiger Schritt auf Ihrem Weg ist die entsprechende Angleichung bzw. Transition Ihrer Stimme. Das Passing wird gestört, wenn Sie sich beispielsweise am Telefon melden und Ihr*e Gesprächspartner*in Ihre Stimme misgendert. Mit Hilfe von intensivem Training ist es möglich, die Stimme so zu designen, dass Sie Ihnen gefällt.
Bei trans* Männern bewirkt die Einnahme der hormonhaltigen Präparate oftmals eine befriedigende Absenkung der Sprechstimmlage (Tonhöhe), sodass die Stimme tiefer klingt. Dennoch kann es zu Schwierigkeiten bei der Benutzung der "neuen" Stimme kommen, sodass ein Stimmtraining bzw. eine Stimmtherapie in Anspruch genommen wird.
Bei trans* Frauen ist eine Stimmtherapie oft unverzichtbar. Denn der Einfluss der Östrogene auf die Sprechstimmlage ist eher unspezifisch und führt nicht zu einer Erhöhung dieser. Viele trans* Frauen unternehmen mit Hilfe von Tipps und Videos aus dem Internet Selbstversuche, mit einer höheren Stimme zu sprechen. Dabei verstellen sie ihre Stimme und häufig führt dies ohne eine direkte fachliche Betreuung zu einer Überlastung des Kehlkopfes. Die Gefahr der Entwicklung einer Stimmstörung ist hoch. Die Behandlung dieser ist dann immer vorrangig, da eine gesunde Stimme die Voraussetzung für die Stimmtransition ist.
Im Rahmen der Stimmtherapie bei trans* Frauen geht es nicht nur um die Erhöhung der Sprechstimmlage, denn diese ist nicht der einzige Faktor für eine "typisch" weibliche Stimme. Die Stimmtransition beinhaltet auch die Entfaltung der Helligkeit des Stimmklangs mittels Übungen zum Thema Resonanz. Zudem wird an der Weichheit des Stimmklangs, aber auch an der Sprechmelodie, der Artikulation und der Körpersprache gearbeitet. Regelmäßiges Üben in Verbindung mit einer guten Eigenwahrnehmung und viel Geduld ist dabei unbedingt erforderlich.
Auch nicht-binären Menschen ist es natürlich möglich, die Stimme zu entwickeln, die sie sich wünschen. Das primäre Ziel liegt dabei auf dem Finden einer genderneutralen Tonhöhe sowie einem geeigneten Mix der hellen und dunklen Anteile der Stimme.
Gern berate ich Sie privat zu dem Thema der Stimmtransition. Zudem biete ich Vorträge und Workshops für Gruppen an, in denen ich Sie über den Prozess und Inhalte der Stimmtransition informiere und erste Übungen zum Finden Ihrer persönlichen Stimme durchführe.
Auch die Krankenkassen unterstützen eine entsprechende Stimmtransition mit Hilfe einer Stimmtherapie. Dafür ist der Gang zu einem*einer Phoniater*in (Fachärzt*in für die Stimme) oder zu einem*einer HNO-Ärzt*in unumgänglich. Diese*r ist mit Hilfe einer Diagnostik in der Lage abzuklären, ob Ihre Ausgangsstimme gesund ist. Es liegt im Ermessen des*der Ärzt*in, Ihnen anschließend ein Rezept für eine Stimmtherapie (zunächst 10 Einheiten á 45 Minuten) auszustellen. Die meisten unterstützen den Prozess der Stimmtransition. Diese darf nur in einer logopädischen Praxis durchgeführt werden.
Lesen Sie zum Thema Stimmtherapie bei Transidentität auch gern den Artikel "Warum die Stimme für Transfrauen eine so große Bedeutung hat".
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CHRISTINA KRAATZ
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