Wie entsteht eine Stimmstörung?

Eine Stimmstörung (Dysphonie) kann verschiedenste Ursachen haben. Entsprechend des bereits erwähnten komplexen Zusammenwirkens der an der Stimmgebung beteiligten Faktoren, ist dabei immer von einem multifaktoriellen Geschehen auszugehen.

 

Eine der häufigsten Ursachen liegt in einer falschen bzw. unökonomischen Benutzung der Stimme (funktionelle Stimmstörung) sowie der Atmung, Artikulation und des gesamten Körpers. Unser Körper versucht, die oftmals schleichend entstehenden Stimmprobleme zu kompensieren, was einen zusätzlichen Kraftaufwand erfordert. Beispielsweise wird versucht, mangelnde Resonanz durch eine Erhöhung der Lautstärke auszugleichen. Dies wiederum belastet die Stimme vermehrt und führt auf lange Sicht zu einer Stimmstörung. Wird im Rahmen des Berufs oder des Hobbys die Stimme viel und lange benutzt, können sekundär auch organische Veränderungen der Stimmlippen u.a. in Form von "Knötchen" entstehen.

 

Auch primär organische Ursachen führen zu einer Dysphonie. Die Lähmung eines Kehlkopfnervs (z.B. durch einen Infekt, eine OP im Bereich der Schilddrüse etc.) kann dazu führen, dass die Stimmlippen nicht mehr regulär schwingen. Weitere Ursachen für eine Dysphonie können hormonelle Veränderungen (z.B. Stimme im Alter, Mutationsfistelstimme), Entzündungen, Polypen, Ödeme, Tumore etc. sein.

  

Nicht zu unterschätzen ist der Einfluss von Stress und seelischen Problemen auf die Stimme. Durch die Ausschüttung von Stresshormonen können unsere Faszien verkleben, wodurch sie weniger gleitfähig werden. Die Muskulatur reagiert mit einem erhöhten Spannungszustand. Dies wird subjektiv als Verspannung wahrgenommen. Die Konsequenz ist die behinderte Ausbreitung der Resonanz, worauf der Körper wiederum mit ungesunder Kompensation reagiert (s.o.). 

 

"Eine unbewegte Glocke tönt niemals."

(Chinesisches Sprichwort)